FICHTNER Talks 2023

Klimawirtschaft – Energieunternehmen und Gesellschaft in der Verantwortung

Am 26. September fanden im Look21 in Stuttgart die diesjährigen FICHTNER Talks unter dem Leitthema „Energieunternehmen und Gesellschaft in der Verantwortung“ statt. Dr. Andreas Weidler, Vorsitzender der Geschäftsführung von Fichtner, leitete mit einem Grußwort die Veranstaltung ein. Durch die Veranstaltung führten Dr. Albrecht Reuter, Melanie Siems, Margarita Antoni und Andreas Höfler. Die Kernthemen Energiewende und Transformation wurden durch Vorträge namhafter Referenten aus Politik und Wirtschaft erörtert und diskutiert.

Man ahnte am 26. September noch nicht, dass es noch schlimmer kommen könnte. Nach dem ultraheißen Sommer, den zahlreichen klimabedingten Umweltkatastrophen und dem immer noch andauernden Ukrainekrieg, rissen die Krisenmeldungen nicht ab.

Trotzdem sprach uns Dr. Egbert Laege, CEO der SEFE Securing Energy for Europe GmbH, in seiner Keynote Mut zu und erklärte Energiesouveränität zum europäischen, gesellschaftlichen Projekt, in welchem Unternehmen sich innerhalb der Grundsätze des energiepolitischen Dreiecks bewegen und dafür strategische Partnerschaften eingehen. Die Klima- und Umweltverträglichkeit rückt neben Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit verstärkt in den Fokus. Für Unternehmen bedeutet dies Mut zu Investitionen und beim Erschließen neuer Märkte für grüne Produkte, die wir im Licht der aktuellen Transformation bei den FICHTNER Talks diskutiert haben.

Vertrauen in Gestalter, Technologien und deren digitale Vernetzung

Alexander Voigt von HH2E nahm den Ball auf und erklärte „Kapitalverfügbarkeit und Systemvertrauen zu den zentralen Schlüsselfaktoren einer erfolgreichen Energiewende“. Es herrscht nach wie vor große Zustimmung in der Bevölkerung für die klimapolitischen Ziele, aber es braucht Vertrauen in die Gestalter des Transformationsprozesses und in die neuen, vielfältigen Technologien und deren integrale, digitale Vernetzung; dieses Vertrauen aufzubauen und zu erhalten ist derzeit die wohl wichtigste Aufgabe. Erneuerbare Energien sind in der Anschaffung teuer und im Betrieb günstig; also gilt es laut Voigt, die notwendige Kapitalverfügbarkeit sicherzustellen – hier ist die Unterstützung des Staates in Form von Bürgschaften und Garantien gefragt, statt langfristige und oft durch Ausnahmen geprägte Subventionen in Aussicht zu stellen.

Kein Zweifel besteht nach Dr. Frank Golletz von 50Hertz in der Notwendigkeit eines massiven und raschen Ausbaus der Netze auf allen Ebenen und für alle Medien. Wie sonst sollten die nach dem aktuellen Netzentwicklungsplan (NEP37/45) bis 2045 geplanten 160 GW Wind an Land, 70 GW Offshore und 400 GW PV zu den Verbrauchern kommen? Das betrifft natürlich neben den Netzen und Ladesäulen auch die Wasserstoffinfrastruktur, die quasi von Null auf 50 GW entwickelt werden soll.

Selten gelebte Einigkeit

Die Diskussionsrunden waren geprägt durch eine selten gelebte Einigkeit in der Branche und darüber hinaus. Gerade die bereichs- und regionenübergreifenden Beispiele unkonventioneller Partnerschaften erweckten Aufmerksamkeit. Wenn z.B. Wolfgang Knorr von TTS Tooltechnic Systems sein Konzept der Spartenintegration und Partnerschaft mit der Kommune auf der einen und Logistikunternehmen auf der anderen Seite erläutert, wird klar, welche Synergiegewinne auf allen Seiten zu erwarten sind und wie eine gemeinschaftliche Herangehensweise Partizipation ermöglicht sowie Sympathien schafft. Systemvertrauen eben, wie Alexander Voigt es nennt.

Auch Horatio Evers von BASF, Olaf Kieser von EAM, Ralf Klöpfer von MVV, Arnt Meyer von RhönEnergie und Andreas Wulff von den Stadtwerken Brunsbüttel stimmten in den Chor der systemischen Integration mit ein, um nur einige zu nennen. So wurden für das nächste Jahr einige Erfolgsberichte und Praxiserfahrungen versprochen.

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Melanie Siems, Head of Department Environment International, Fichtner GmbH & Co. KG
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Podiumsdiskussion mit Moderator Dr. Albrecht Reuter, Prof. Dr.-Ing. Christof Wittwer (ISE), Dr. Susanne Stark (Stadtwerke Düsseldorf), Olaf Kieser (EAM) und Franziska Wehinger (UBA)

Die Expertise und das Engagement aller Referenten haben dazu beigetragen, dass unsere Veranstaltung ein voller Erfolg war. Ihre Vorträge haben uns inspiriert und gezeigt, wie wichtig es ist, gemeinsam für den Klimaschutz zu kämpfen. Dank ihrer Beiträge haben wir wertvolle Einblicke in die Herausforderungen und Chancen des Klimaschutzes gewonnen. Wir glauben, dass ihre Ideen und Erfahrungen einen wertvollen Beitrag zu einer nachhaltigen Zukunft leisten können, wenn wir gemeinsam daran arbeiten.

Fichtner Talks 2024: Überkomplexe Transformationsprojekte – die Energiebranche muss sich beweisen

Das Themenfeld der immer komplexeren Transformationswelt und die Rolle der Energiebranche bei dieser wichtigen gesellschaftlichen Aufgabe werden bei den nächsten FICHTNER Talks am 24. September 2024 im Fokus stehen.

Dezember 2023

Dr. Albrecht Reuter

Dr. Albrecht Reuter

Wissenschaftlicher Leiter der FICHTNER Talks

Geschäftsführer der Fichtner IT Consulting GmbH

Kategorien: Unternehmen|Schlagwörter: |

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